von Benjamin Bembé
unter Mitarbeit von Bernd Rosslenbroich
mit Arbeitsmaterialien für den Unterricht von Axel Ziemke
73 Seiten, DIN A4
Etwa seit der Jahrtausendwende deutet sich in der Evolutionsbiologie der Beginn eines Wandels gegenüber der vorherrschenden Theorie des 20. Jahrhunderts an. Die bisherige Synthetische Evolutionstheorie war eng an den Genetischen Determinismus geknüpft, der mittlerweile als überholt gilt. Durch zahlreiche, teils neue Forschungsgebiete, welche sich auf umfangreiche empirische Ergebnisse stützen, ist in den letzten Jahren eine ganze Reihe an grundlegenden Erweiterungen der herkömmlichen Evolutionsbiologie entstanden.
Die vorliegende Arbeit beginnt daher mit einem Blick auf den geschichtlichen Verlauf und auf die bis heute unklare Rolle der Selektion in der Evolutionstheorie. Nach einer aktuellen Standortbestimmung wird ein Vorschlag gegeben, wie sowohl die bisherige als auch die erweiterte Evolutionstheorie im Unterricht behandelt werden können. Dabei wird ein Weg vorgeschlagen, wie er der goetheanistischen Herangehensweise entspricht, welche zunächst von den tatsächlichen Phänomenen der Evolution ausgeht, also dem Verlauf der Veränderungen, der Entstehung wichtiger Gruppen oder deren Übergänge. In diesem Zusammenhang wird auch auf die menschenkundliche Situation in der zwölften Klasse hingewiesen. Im Anschluss folgen kurze Charakterisierungen der wichtigsten aktuellen Erweiterungen in der Evolutionstheorie – ebenfalls mit Praxisbezug zur möglichen Integration in den Biologieunterricht – sowie kommentierte Literaturempfehlungen für interessierte Lehrer*innen. Der Anhang bietet mit den Arbeitsmaterialien und Aufgabenstellungen von Axel Ziemke zu einigen der dargestellten Erweiterungen zusätzliche Anregungen oder direkt Einsetzbares für den Unterricht.